Über Profile, die verwässert werden

André Brömmel, 30. Mai 2014
Auf den Punkt:

Profil müssen sich Unternehmen erarbeiten. Dabei geht es weniger um das, was das Unternehmen leistet, sondern vielmehr um das, was es nicht leistet. Wer differenzieren und in Erinnerung bleiben will, muss auch sagen, was und für wen er nicht arbeiten will.

Thomas Meichle, einer der Gründer von RTS Rieger Team sagte mir einmal:

Profil erlangt man nicht durch hinzufügen von Dingen – sondern durch weglassen.

Er machte das am Beispiel eines Bildhauers deutlich: Dieser müsse einen Stein erst behauen und etwas wegschlagen, damit letztendlich eine Statue mit Profil entstehe. Dieses „Bildnis“ lässt sich auf Marken ebenso übertragen. Marken mit klarem Profil werden leichter wiedererkannt und verankern sich erfolgreicher im Kopf der Zielgruppe.

Ein Profil entsteht eben nur durch Weglassen – im Falle des Bildhauers entsteht durch Wegschlagen aus einem Stein ein Gesicht mit Profil. Das ist letztlich auch das Wesen bei der Herausarbeitung einer Positionierung.

Die Kunst des Weglassens
Profis im Marketing wissen aus Erfahrung, dass es schwieriger ist, in einem kurzen Satz eine Essenz auf den Punkt zu bringen als selbigen Umstand in einem Fließtext zu verarbeiten. Und es ist das Weglassen, das zu einem deutlichen Profil führt. Zu mehr Wiedererkennbarkeit. Zu mehr Fans und mehr Identifikation nach innen und außen. Insofern sollten Unternehmen mutig sein in der Erarbeitung ihrer Positionierung und ihres Unternehmensprofils.

Formulierungen kritisch prüfen
„Der Kunde steht im Mittelpunkt unseres Handelns„ oder „Den Ansprüchen von Kunden und Umwelt tragen wir verantwortungsvoll Rechnung„ sind Sätze, die inhaltlich vermutlich richtig sind. Allerdings gilt das fast für jedes Unternehmen. Andernfalls hieße es, dass es Unternehmen gibt, denen weder die Umwelt noch die Kunden wichtig sind. Und das ist glücklicherweise nicht der Fall. Mehr Mut zum Weglassen und mehr Mut zu konkreten Formulierungen – das macht Unternehmen wiedererkennbar.

André Brömmel, 30. Mai 2014
Auf den Punkt:

Profil müssen sich Unternehmen erarbeiten. Dabei geht es weniger um das, was das Unternehmen leistet, sondern vielmehr um das, was es nicht leistet. Wer differenzieren und in Erinnerung bleiben will, muss auch sagen, was und für wen er nicht arbeiten will.